Wie es eine syrische Frau schaffte, trotz vieler Schwierigkeiten ein erfolgreiches Business in Deutschland aufzubauen
Salma Al-Aramchi ist eine Frau aus Damaskus, die ihren Weg in Berlin gefunden hat und es nach großen Anstrengungen mit ihren beiden Kindern geschafft hat, eine bemerkenswerte Präsenz in Berlin zu erzielen.
Sie kam im Jahr 2012 nach Deutschland, lernte die deutsche Sprache und ließ Ihre Bachelorurkunde in Wirtschaftswissenschaften in Deutschland anerkennen. Danach hat sie sich für viele Jobs in ihrer Spezialisierung beworben, aber ihr Alter war stets ein Hindernis, da die meisten Arbeitgeber jüngere Menschen präferieren.
Zu der Zeit gab es für Neuankömmlinge in Deutschland wenig Hilfs- und Integrationsprogramme, im Vergleich zurzeit nach 2015. So machte sie ein Training und unterrichtete die deutsche Sprache im Rahmen eines Alphabetisierungsprogrammes für Einwanderer, die keine Kenntnisse von lateinischen Buchstaben hatten.
Im Rückblick auf ihre persönliche Situation und weil sie unabhängig und auch erfolgreich sein wollte, entschied sich ihren weiteren Weg in der Gastronomie zu suchen.
Sie war eine der ersten Frauen, die ein Projekt zur Einführung der syrischen Küche in Deutschland mit sehr positiver Resonanz etabliert hat.
Heute finden wir “Jasmin Catering” auf vielen Berliner Events, hier wird die syrische Küche auf sehr elegante Weise präsentiert.
Ein weiterer wichtiger Punkt von Salmas Engagement ist, dass sie vielen neuen Einwanderern mittleren Alters eine Arbeitschance bietet. Denn die Schwierigkeiten, mit denen diese Menschen bei der Arbeitssuche konfrontiert sind, kennt sie selber. Das Alter und die Herausforderung in dem Alter, eine neue Sprache zu lernen, stellen für viele Menschen unüberwindbare Hindernisse dar.
Ihren ersten Auftrag hatte sie von einer gemeinnützigen Organisation als Freelancer erhalten. Danach erhielt sie unerwartet weitere Anfragen von Botschaften, Ministerien sowie internationalen Unternehmen wie Facebook, Zalando und Mercedes Benz. Die wachsende Anzahl Aufträge bewegte Salma dazu, in Berlin ein Gewerbe anzumelden.
Ihre Firma war erfolgreich in Berlin und expandierte bis nach Brandenburg. Mittlerweile beliefert sie Veranstaltungen von bis zu 500 Personen, nachdem sie noch vor wenigen Jahren mit Veranstaltungen von 15 Personen angefangen hat.
Wir von Abwab haben Salma interviewt und fragten sie, wo sie die Erfahrung herhat, Essen in großen Mengen zuzubereiten, denn Kochen für zwei oder zehn Personen ist nicht wie Kochen für Hunderte
Sie antwortete: “Ich war in Damaskus und habe mit einer Gruppe von Frauen für eine Wohltätigkeitsorganisation gekocht, das heißt, wir haben Aktivitäten für eine große Anzahl von Teilnehmern durchgeführt. Die Erlöse haben wir für wohltätige Zwecke gespendet.”
Die Arbeit von Selma hat zwei besondere Merkmale. Erstens, sie bereitet alles in ihrer Küche und verwendet keine vorgefertigte Produkte, auch wenn das Essen in sehr großen Mengen serviert werden muss. Zweitens, es werden keine Essensreste weggeworfen, sondern an Bedürftigen verteilt.
Wir haben sie auch gefragt, ob sie an jemand Bestimmtes denken muss, der sie am Anfang unterstützt hat. Es gab in den sozialen Medien ein Bild von ihr mit Frau Merkel, ob sie auch ihr Essen gekostet hatte und was hat sie zu unserer syrischen Küche gesagt hat. “Ich muss immer an das Team und die Schüler von der Redi Schule denken. Denn sie waren die Ersten, die uns vertrauten und unser Essen probierten. Ich bedanke mich bei ihnen, weil sie unsere ersten Unterstützer und Fans waren und uns die erste Chance gaben.”
“Und was Frau Merkel angeht, das ist wahr. Sie war fasziniert von unserem Essen und dem neuen orientalischen Geschmack. Danach bat uns das Bundeskanzleramt, Essen für sie zuzubereiten. Dann folgten mehrere Regierungsstellen, Politiker sowie eine Reihe von Gemeinden in Berlin und Potsdam.
Erwähnenswert ist weiterhin, dass ihre Kinder, Lana, die in Berlin Zahnmedizin studiert, und Fadi, der Betriebswirtschaft studiert hat, zu ihrem Kernteam gehören. Auf ihre Kinder kann sich Salma immer verlassen insbesondere bei offiziellen Dokumenten und beim Marketing für die Firma. Beide sind sehr stolz auf ihre Mutter und unterstützen sie und ihre Firma.
Das Interview wurde geführt von Ghaithaa Al Shaar, syrische Autorin, in Berlin lebend
DIE REDAKTION EMPFIEHLT:
Flüchtlingskinder: Die große Herausforderung hinter dem scheinbaren Wohlstand