Von Fady Jomar. In meiner Kindheit: Ich bereitete meine Pausenbrote, Stifte, Bücher und mein Schreibheft vor und ging sehr, sehr früh zu Bett, denn morgen sollte mein erster Schultag sein. Daran erinnere ich mich wieder ganz genau, jetzt, wo ich, fast erwachsen, erneut in die Rolle des Kindes schlüpfe. Dennoch werde ich mich in diese Rolle hineinknien, ist es doch möglicherweise meine letzte Chance im Leben, aus tiefstem Herzen zu lachen, voller Unschuld zu meutern oder ohne Heimtücke zu lügen. Auf dem Schulweg gingen mir die Wege wieder durch den Kopf, die ich in meiner Schulzeit gegangen war: Gedränge, verschmutzte Luft und Lärm. Das schreckliche Gefühl, das mich bei dem bloßen Gedanken an das Stirnrunzeln des „Trainers der Mannhaftigkeit“ oder den giftigen Blick des Schulleiters überkam, die tief sitzende Angst davor, sich womöglich unversehens zu einem Freund umzudrehen, wenn man beim Aufsagen der heiligen Texte ins Stocken geriet. Denn ein solches Vergehen konnte durchaus mit brennenden Stockhieben in grimmiger Kälte bestraft werden. More